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Mittwoch, den 26. Juni 2013 um 06:29 Uhr

Wenn sich Aids-Erreger trotz Behandlung übertragen

Antiretrovirale Heilmittel unterbinden die Vermehrung der HI-Viren im Blut zwar effizient, trotzdem können sich die Aids-Erreger in der Samenflüssigkeit ansammeln – und beim ungeschützten Geschlechtsverkehr andere Personen anstecken. Das passiert vor allem, wenn der männliche Genitaltrakt mit weiteren Viren infiziert ist. Zu diesem Schluss gelangt eine vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützte Wissenschaftlerin.

Eigentlich halten die modernen Kombinationstherapien die Aids-Erreger gut in Schach. Meist führt die Behandlung dazu, dass sich im Körper keine Humane-Immunodefizienz-Viren (HIV) mehr nachweisen lassen. Dadurch verringern die Medikamente auch die Krankheitsübertragungsrate auf einen Zehntel. Doch warum kommt es trotz Behandlung zu Neuansteckungen?

Virencocktail im Sperma
Weil auch andere Viren eine Rolle spielen, lautet die Antwort, welche die Schweizer Forscherin Sara Gianella Weibel mit US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen gefunden und kürzlich veröffentlicht hat (*). Die vom SNF unterstützte Wissenschaftlerin hat an der Universität von Kalifornien in San Diego das Sperma von 114 HIV-infizierten und unter Behandlung stehenden Männern untersucht, die Sex mit anderen Männern haben. Sie fand in der Samenflüssigkeit von elf Männern eine grössere Menge von HIV, obwohl die Virenlast im Blut bei allen Männern sehr gering war. In acht dieser elf Fälle wies Gianella Weibel auch verschiedene Herpesviren nach.

Lokal aktiviertes Immunsystem
Einige dieser Herpesviren, etwa das Cytomegalovirus, bleiben meist unbemerkt. Doch wenn sie den männlichen Genitaltrakt infizieren, aktivieren sie lokal begrenzt das Immunsystem. So sammeln sich im Genitalbereich auch diejenigen Immunzellen an, in denen sich die HIV vermehren. "Unsere Daten legen nahe, dass wir das Augenmerk auch auf andere Viren richten müssen, wenn wir die Übertragungskette der Aids-Erreger wirklich unterbrechen möchten", sagt Gianella Weibel.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.snf.ch/d/medien/medienmitteilungen/seiten/2013.aspx?NEWSID=1985&WEBID=705D0BF9-BC95-43E6-BF65-F8B316A4D74E

Quelle: Schweizerischer Nationalfonds SNF (06/2013)

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