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Mittwoch, den 10. Oktober 2012 um 14:50 Uhr

Naturstoff gegen Metastasen

In Krebserkrankungen sind Metastasen für die meisten Todesfälle verantwortlich. Noch gibt es keine Möglichkeit, die Ausbreitung der Krebszellen zu verhindern. Doch Naturstoffe aus Myxobakterien könnten die Antwort sein.

Der Kampf gegen Krebs ist mit einer Operation nicht abgeschlossen. Bestrahlung und Chemotherapie sollen verhindern, dass sich Tumorzellen im Körper ausbreiten. Noch gibt es keine ausreichende Therapie, die verhindert, dass sich Metastasen bilden. Der Grund: Tumorzellen wandern über hochkomplizierte Prozesse in andere Organe. Das erschwert es Wissenschaftlern, ein Medikament dagegen zu entwickeln. Im Rahmen der DFG-geförderten Forschergruppe FOR 1406 hat ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Professor Angelika Vollmar nun gezeigt, wie sich Metastasen möglicherweise stoppen lassen.

Ein komplex aufgebauter Naturstoff aus Myxobakterien könnte verhindern, dass die Krebszellen durch den Blutstrom wandern. „Wir konnten zeigen, dass dieses sogenannte Archazolid die Migration von hochinvasiven Tumorzellen sehr wirksam unterbindet“, berichtet Vollmar, die den Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie an der LMU inne hat. Im Tiermodell war das bereits erfolgreich: Tumorzellen der Brust wurden effizient daran gehindert, in die Lunge zu wandern.

Keine Zellwanderung ohne Protonenpumpe

Das Werkzeug dafür ist die Protonenpumpe V-ATPase, die in bestimmten Zellorganellen Aufnahme, Transport und Abbau von Signalmolekülen regelt. Aber das ist nicht alles: Wie das Forscherteam erstmals herausfand, ist V-ATPase auch entscheidend für die gerichtete Bewegung der Tumorzellen – und damit ein potenzielles Ziel für eine Behandlung.

Archazolid verhindert, dass die V-ATPase Signale weitergibt  - und damit die Wanderung der Tumorzellen. „Die Hemmung der Protonenpumpe durch Archazolid, ist somit ein vielversprechender Ansatz für ein Medikament gegen Metastasierung“, sagt Vollmar.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2012/f-m-60-12.html

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München  (10/2012)

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