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Montag, den 23. April 2012 um 06:47 Uhr

Australische Genstudie liefert neue Einblicke in die Alzheimer Erkrankung

Eine neue Studie könnte die medizinischen Behandlungsmethoden der Alzheimer Erkrankung verändern, an der weltweit mehr als 35,6 Millionen Menschen leiden. Wissenschaftler gehen gar davon aus, dass sich die Zahl der Erkrankungen bis zum Jahr 2050 verdreifachen wird.

Die Studie wurde im April 2012 in der Wissenschaftszeitschrift „Nature Genetics“ veröffentlicht und beschreibt die Entdeckung neuer Gene, die bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle spielen könnten bis zu 20 Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome bei älteren Menschen.

Velandai Srikanth ist Professor an der Southern Clinical School der Monash University in Melbourne und beschäftigt sich vorrangig mit dem menschlichen Altern und mit Schlaganfällen. Er leitete ein Team bestehend aus australischen Wissenschaftlern des Menzies Research Institute und der University of Queensland und arbeitete eng mit dem Cohorts for Heart and Aging Research in Genomic Epidemiology Konsortium zusammen, das der Boston University angehört. Die australischen Wissenschaftler analysierten im Rahmen der Studie Daten der Tasmanian Study of Cognition and Gait.

Sie untersuchten die Gene, die für die Größe des so genannten Hippocampus verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um einen Teil unseres Gehirns, der wichtig für unsere Gedächtnisleistung ist und beim Älterwerden schrumpft. Forscher gehen davon aus, dass der Schrumpfvorgang bei Alzheimerpatienten noch ausgeprägter ist.

Professor Srikanth zufolge führte die Anwendung modernster bildgebender Verfahren und die Durchführung genetischer Analysen bei der Datenauswertung von mehr als 9000 Patienten letztlich zum Durchbruch. „Unsere Studie erweitert das bislang vorhandene Wissen über die weit verbreitete Erkrankung und wird letztlich dafür sorgen, dass Wissenschaftler weiter an der Identifizierung von Krankheitsmechanismen und der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden arbeiten “, teilte Professor Srikanth mit.

„Wir untersuchten, welche neuen genetischen Marker vorhanden sein könnten, die das Schrumpfen des Hippocampus erklären. Dabei haben wir einige Gene gefunden, die sehr wahrscheinlich für den Schrumpfvorgang verantwortlich sind.

Die Funktion dieser Gene könnte einen Einblick in die Entwicklung von Alzheimer liefern, die bis zu 20 Jahre bevor die Symptome tatsächlich auftreten, einsetzen kann. „Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das Vorliegen eines dieser “riskanten” Gene dazu führt, dass der Hippcampus durchschnittlich die Größe einer vier bis fünf Jahre älteren Person aufweist.


Den Artikel finden Sie unter:

http://idw-online.de/de/news473299

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann (04/2012)

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