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Donnerstag, den 02. Februar 2012 um 11:19 Uhr

Maßgeschneiderte Suchtools fürs Web

{mosimage}Kundenfeedback ist für Unternehmen von strategischer Bedeutung. Smarte Apps zur semantischen Analyse von Nutzermeinungen aus dem Web helfen, das Feedback im Blick zu behalten. Davon profitiert auch der User: Mit der »Eat and Drink«-App erfährt er schnell alles über die Besonderheiten von Restaurants, Cafés und Bars.

Gibt es in meiner Stadt einen lauschigen Biergarten mit Grillstation? Welches Restaurant verfügt über eine scharfe asiatische Küche, welches Café über traumhafte Torten? Wo ist die Bedienung für ein leckeres Mittagsmahl am schnellsten? Wer sich im Web über Besonderheiten der Gastronomieszene in seiner Nähe informieren möchte, kann mittlerweile unzählige Rezensionen im Web recherchieren oder sich auf Sterneangaben in Portalen für allgemeine Kategorien wie Preis-Leistungsverhältnis, Essen und den Service verlassen. Die Begründung für das gute oder schlechte Abschneiden fehlt oftmals. Details über Restaurants, Bars und Cafés liefert eine neue intelligente Smartphone-App: »Eat and Drink« analysiert mehr als 200 000 Rezensionen aus dem Web, verdichtet die Meinungsäußerungen, bündelt die Informationen, filtert die Besonderheiten aus den Quellen heraus und erstellt gastronomische Empfehlungen. Der User sieht auf einen Blick, ob beispielsweise die Atmosphäre gut, das Publikum jung ist oder die Hintergrundmusik stört. Unsere intelligente App entlastet den Anwender. Er muss nicht lange Bewertungen über Restaurants lesen, vielmehr erhält er eine Zusammenfassung der Besonderheiten und wesentlichen Aspekte. >Eat and Drink< informiert, warum ein Urteil positiv oder negativ ausfällt«, sagt Dr. Melanie Knapp vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. »Der Nutzer startet lediglich eine Umkreis- oder eine Stichwortsuche. Das Ergebnis wird in Form von Schlagworten angezeigt.«

Mit »Eat and Drink« haben Knapp und ihr Team eine App realisiert, die unstrukturierte Texte semantisch analysiert und verarbeitet. Im Gegensatz zu stichwort- oder regelbasierten Verfahren, wie sie die bekannten Suchmaschinen im Internet nutzen, verwendet die Lösung lernende und mustererkennende Methoden und liefert so wesentlich differenziertere, weniger holzschnittartige Ergebnisse. Smart Semantics nennen die Forscher ihre intelligenten Suchmethoden. Diese ermöglichen die maschinelle Klassifikation kompletter Webseiten und analysieren Texte detailliert sogar auf Satzebene. Syntax, einzelne Wörter, Verben, Pronomen, Substantive werden untersucht. Die der App zugrundeliegenden Basistechnologien haben die Wissenschaftler vom IAIS im Forschungsprogramm THESEUS (www.theseus-programm.de) entwickelt. »Mit unserer Suchtechnologie können wir Kundenmeinungen optimal auswerten. Sie ist flexibel anpassbar und lässt sich für beliebige Themen und Texte nutzen. Vorstellbar sind Apps und Anwendungen für ganz andere Branchen, etwa die Konsumgüter- oder die Automobilbranche. >Eat and Drink< ist nur ein Beispiel, wie Technologien aus dem THESEUS-Programm ihre praktische Umsetzung in B2C- und B2B-Anwendungen finden«, erklärt Knapp.

Wie eine solche B2B-Anwendung aussehen kann, zeigen die Experten mit »Quote« – einer semantischen Suchmaschine für Zitate. Sie wurde darauf trainiert, aus Nachrichtentexten von Online-Premium-Newsanbietern die Zitate von Personen des öffentlichen Interesses zu finden. Angela Merkel, Magdalena Neuner oder Till Schweiger sind nur einige der VIPs, deren Äußerungen in der App abrufbar sind. Zudem kann der User nach Themen suchen wie Griechenland oder Euro – »Quote« zeigt aktuelle Zitate an, die zu diesen Inhalten vorliegen. Die App erstellt darüber hinaus zu jeder Person einen Steckbrief. Dieser listet auf, zu welchen Themen die Person in den letzten Monaten zitiert wurde. »Nicht nur Pressestellen profitieren von >Quote<. Auch Politikern oder Führungskräften, die in der öffentlichen Wahrnehmung stehen, dient die Suchmaschine als Recherchewerkzeug oder zur Konkurrenzanalyse«, ist Knapp überzeugt. Wie ihre Smart Semantic Apps funktionieren, demonstrieren die Forscher vom 6. bis 10. März auf der Messe CeBIT am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand E08.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2012/februar/massgeschneiderte-suchtools-fuers-web.html

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (01/2012)

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