Der mit 750.000 Euro dotierte Körber-Preis 2012 geht an den Physiker und Bioinformatiker Matthias Mann. Der interdisziplinär arbeitende Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Proteom, der Gesamtheit aller Eiweiße eines Lebewesens. Am Freitag, 7. September, um 11.00 Uhr überreicht die Körber-Stiftung im Großen Festsaal des Hamburger Rathauses die Auszeichnung. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz wird die geladenen Gäste begrüßen. Ranga Yogeshwar präsentiert den Preisträger und sein Forschungsprojekt.
Der 52-jährige »Eiweiß-Detektiv«, wie ihn seine Mitarbeiter nennen, studierte in Göttingen Mathematik und Physik und später an der amerikanischen Yale University im Fachbereich Chemical Engineering. Als Doktorand in Yale konzentrierte er sich auf Proteinforschung und entwickelte zusammen mit seinem Doktorvater John Fenn das sogenannte Elektrospray-Verfahren. Damit ist es möglich, Proteine elektrisch aufzuladen, in die Atmosphäre zu überführen und mit massenspektrometrischen Methoden zu vermessen.
2008 gelang es Mann und seinem Team erstmals, das komplette Proteom eines Lebewesens zu entschlüsseln, das der Hefezelle, die mehr als 4000 Proteine auf einmal enthält. Inzwischen arbeiten Forscher in aller Welt fieberhaft daran, das komplette menschliche Proteom zu analysieren. Dieses »Human Proteom Project« verspricht einen ähnlich spannenden Wettlauf wie um die Jahrtausendwende das »Human Genome Project«.
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Quelle: Körber-Stiftung (08/2012)