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Dienstag, den 27. Oktober 2009 um 23:06 Uhr

PTB stellt Zertifikate für Waagen und Wägezellen nach neuer internationaler Vereinbarung aus

Jede dritte Waage weltweit ist „made in Germany“. Der große Marktanteil der deutschen Waagenindustrie spiegelt den guten Ruf ihrer Produkte wieder – sie gelten als präzise und verlässlich. Zu diesem Erfolg trägt auch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) bei. Ihre nach OIML (Organisation Interna-tionale de Métrologie Légale) ausgestellten Zertifikate sorgen dafür, dass von ihr geprüfte Waagen in zahlreichen Ländern der Welt zugelassen werden können. Bisher war die Anerkennung dieser Zertifikate nur „moralisch verpflichtend“. Doch seit dem 24.09.2009 gehört die PTB zum Kreis der weltweit zehn Institute, deren Zertifikate bindend sind. Es handelt sich dabei um Zertifikate, die in Einklang mit einer neuen, stark verpflichtenden Vereinbarung stehen, die alle Mitglieder der OIML, der weltweiten Organisation für das gesetzliche Messwesen, getroffen haben. Die PTB darf nun auf Grundlage dieses so genannten OIML-Mutual Acceptance Arrangement (OIML-MAA)1 zertifizieren und könnte auf diese Weise dem Waagen-Export noch weiteren Schub verschaffen.

Unter den rund hundert Mitgliedstaaten der OIML gehört Deutschland, vertreten durch die PTB, sowohl zu der Gruppe der zehn, die für die Zertifizierung von nichtselbständigen Waagen im Rahmen des MAA zuständig sind als auch zu einer Gruppe von nur sechs Staaten, die ebensolche Zertifikate für Wägezellen ausstellen dürfen. Die OIML hat es sich zum Ziel gesetzt, überall auf der Welt die gleichen Qualitätsstandards für wichtige Messgeräte durchzusetzen, um unter anderem faire und verlässliche Grundlagen für den weltweiten Handel zu schaffen.

Zwar vergibt die PTB schon seit Jahren OIML-Zertifikate2, die die Qualität von Waagen anhand strenger Kriterien prüfen und bestätigen, doch deren Anerkennung in anderen OIML-Mitgliedsstaaten war bisher nur „moralisch verpflichtend“. Seit dem 24.09.2009 sind die OIML-Zertifikate nach OIML-MAA der PTB aber bindend. Das bedeutet, dass eine nach äußerst strengen metrologischen und qualitätssichernden Kriterien geprüfte und zertifizierte Waage in den „anwendenden“ OIML-Mitgliedsstaaten zugelassen werden muss – ganz im Interesse des Herstellers.

Die Aufnahme der PTB in die Gruppe derjenigen, die bindende Zertifikate ausstellen dürfen, ermutigt die Bundesbehörde, sich für eine Optimierung des neuen, verbindlichen OIML-Abkommens2 einzusetzen. Sie beabsichtigt, die in zuständigen Leitungsgremien der OIML bereits begonnenen intensiven Diskussionen und Beratungen zu fördern, die sich mit der Anerkennung von Hersteller-Prüfergebnissen befassen. Ziel ist die Anerkennung von Hersteller-Prüfergebnissen für Waagen und Wägezellen unter definierten und streng kontrollierbaren Bedingungen. Das würde die zeitraubende Routinearbeit in der Prüflaboratorien deutlich reduzieren.

1 OIML-MAA (MAA = Mutual Acceptance Arrangement) seit 2006 in Kraft
2 gemäß OIML-Empfehlung R76 und R60

Den ganzen Artikel finden Sie unter:

http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/presseinfos/pi2009/pitext/pi091026.html

Quelle: Physikalisch-Technische Bundesanstalt (10/2009)

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