Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle: Sie versorgen uns mit überlebenswichtiger Energie. Defekte in Mitochondrien sind Ursache verschiedener menschlicher Erkrankungen. Beispielsweise können Veränderungen in Mitochondrien Ursache neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) sein. Mitochondrien sind aus etwa 1.000 verschiedenen Eiweißen zusammengesetzt. Eiweiße sind lange fadenförmige Moleküle, die in eine bestimmte dreidimensionale Form gefaltet werden müssen, um ihre biologische Funktion zu erfüllen.
Die genauen Mechanismen, die der Faltung verschiedener mitochondrialer Eiweiße zugrunde liegen, konnten nun in den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Johannes Herrmann und Dr. Jan Riemer im Fachbereich Biologie der Technischen Universität Kaiserslautern aufgeklärt werden. Die Wissenschaftler berichten in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Molecular Cell, dass sich die Faltungsmaschinerie in ihre Einzelteile zerlegen und dann im Reagenzglas wieder – in funktionellem Zustand – zusammensetzen lässt. Dadurch gelang es nicht nur die minimal notwendigen Bestandteile dieses Systems zu definieren, sondern auch die Reihenfolge zu bestimmen, in der diese Bestandteile ineinander greifen. Diese Ergebnisse leisten zum einen einen wichtigen Beitrag zum grundlegenden Verständnis davon, wie Eiweiße in Zellen gefaltet werden, zum anderen ermöglichen sie es in Zukunft, die Bedeutung der Eiweißfaltung in Mitochondrien für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson und ALS aufzuklären.
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http://www.uni-kl.de/wcms/index.php?id=nachricht&backPID=431&tt_news=1027
Quelle: Technische Universität Kaiserslautern (03/2010)
Mittwoch, den 03. März 2010 um 02:37 Uhr